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    Selbstverteidigung Kurs für ukrainische Frauen

    Selbstverteidigungskurs für ukrainische Frauen, ein Erfahrungsbericht
    „Tue Gutes und rede darüber“, war das erste und treffendste Sprichwort, das mir zum Selbstverteidigungskurs mit Frauen aus der Ukraine eingefallen ist. Aber es passt immer wieder, deshalb hier mein Erfahrungsbericht.
    Seit über einem Jahr müssen viele Menschen aus der Ukraine vor dem dort laufenden Angriffskrieg flüchten, auch zu uns nach Deutschland. Viele davon sind Frauen, oft auch mit Kindern. Zum Glück waren oft Gastfamilien bzw. viele Ehrenamtliche bereit, sie aufzunehmen oder mit Rat und Tat zu helfen. Eine von ihnen, Olga Bohnet, die auch als Dolmetscherin hilft, hatte die Idee, einen Selbstverteidigungskurs für die ukrainischen Frauen zu organisieren, nachdem man ihr immer wieder von tätlichen Angriffen berichtet hatte. Da ihr Sohn Elias im Zanshin-Dojo des VfB Erftstadt Jiu-Jitsu lernt, kam schnell der Kontakt mit dem dortigen Trainer Dieter Wilsberg für weitere organisatorische Absprachen zustande. Da er schon einige Kurse für Frauen durchgeführt hatte, war das Grobkonzept dafür schnell umrissen und abgestimmt. Frau Bohnet konnte zudem Pfarrerin Andrea Döhrer von der evangelische Friedenskirchengemeinde in Erftstadt-Liblar für die koordinierende und finanzielle Unterstützung des Kurses gewinnen. Der VfB Erftstadt stellte schnell und unkompliziert einen geeigneten Trainingsraum zur Verfügung, inklusive Material wie Schlagpratzen und Sandsack. Genügend Teilnehmerinnen waren ebenfalls schnell gefunden. Olga und ihr Sohn Elias waren mit ihren Sprachkenntnissen stets eine unentbehrliche Hilfe, um die Kursinhalte zu vermitteln. An sieben Terminen wurden dann Themen wie Achtsamkeit zur Vermeidung kritischer Situationen, Selbstvertrauen sowie einfache Techniken zur Selbstverteidigung vermittelt. Das richtige Fallen zum Selbstschutz, das beherzte Wehren im Ernstfall (kein Opfer sein) gehörten ebenso dazu wie Schlag- und Tritttechnik oder das schnelle Weglaufen. Letzteres ist keine Schande, wenn man als Frau dadurch weitere körperliche Angriffe vermeiden kann. Die Angriffsszenen waren realistisch gewählt und teils von den Teilnehmerinnen selbst bestimmt. Engagement und Lernbereitschaft der Teilnehmerinnen waren stets vorbildlich. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Kurs ein voller Erfolg für Trainer und Teilnehmerinnen war. Aus diesem Grund kann ich nur dazu ermutigen, ähnliche Kooperationen auch in anderen Gemeinden auszuloten und umzusetzen. Im Zanshin-Dojo des VfB Erftstadt besteht nach dem Kurs zudem die Möglichkeit für alle Teilnehmerinnen, aber auch alle anderen interessierten Erwachsenen und Jugendlichen, Jiu-Jitsu als moderne Form der Selbstverteidigung kennen zu lernen. Infos beim VfB Erftstadt: Tel: 02235 – 71830, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder https://www.vfberftstadt.de.
    Mein Fazit: Jederzeit gerne wieder! Mein besonderer Dank gilt Olga und Elias Bohnet, Pfarrerin Andrea Döhrer und allen aktiven Unterstützern des Kurses. Oder wie man im Jiu-Jitsu sagt: Domo arrigato!
    Text: Dieter Wilsberg, Erftstadt                                                        

    Bilder: Dieter Wilsberg, Erftstadt.

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